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Grundschüler entdecken den Sport auf dem roten Sand

„Schule und Verein“ heißt eine Initiative, die der Tennisverband vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat. Seit fünf Jahren kooperieren auf Initiative der stellvertretenden Schulleiterin Ulrike Bauer auch die Gerhart-Hauptmann-Schule und der ATSV Stockelsdorf.

Lehrerin Ulrike Bauer, die selber leidenschaftlich Tennis spielt, wirft den Kindern Bälle zu. Quelle: Fotos: Ilka Mertz

Es ist früh am Freitagvormittag auf der Tennisanlage des ATSV Stockelsdorf. Zwei ältere Herren spielen die letzten Ballwechsel, bevor sie den Platz abziehen. Eine Dame wässert einen anderen. Es ist ruhig, Vögel zwitschern in den Bäumen ringsum.

Nur wenige Minuten später ein völlig anderes Bild: Kinderstimmen rufen durcheinander, Gewusel auf der Terrasse. Die Aufregung ist spürbar. Mittendrin steht Ulrike Bauer und versucht, sich Gehör zu verschaffen: „Guten Morgen, liebe Kinder.“ „Guten Morgen, Frau Bauer“, schallt es lautstark zurück. Nun hat die Lehrerin die volle Aufmerksamkeit der rund 40 Erstklässler und erklärt den Kindern erstmal die Regeln der Anlage: „Niemand geht mit Schuhen in die Umkleidekabine.“ Warum? Die Antwort ist einfach: „Wenn Ihr den roten Sand mit den Schuhen ins Haus tragt, können wir dort Tennis spielen, aber nicht mehr hier draußen“, erklärt sie lächelnd. Roter Sand?! Die Kinder sind neugierig und warten ungeduldig darauf, endlich loszulegen. Schnell fliegen Turnbeutel in die Ecke, dann übernimmt Tennistrainer Stephan Voigt das Kommando.

Rückblick: In den vergangenen sechs Wochen waren Voigt und sein Kollege Marvin Brühl regelmäßig an der Gerhart-Hauptmann-Schule zu Gast, um den Erstklässlern den Tennissport näherzubringen. Einen ganzen Vormittag lang haben sich die Kinder in kleinen Gruppen in der Turnhalle der Schule Ball und Schläger genähert. „Am wichtigsten ist es, Spaß am Sport zu vermitteln“, erklärt Trainer Stephan Voigt, „und dann geht es vom Leichten zum Schweren.“ Und an diesem Freitag dann endlich von der Halle auf den Platz. Roter Sand?!

Die Kinder flitzen umher, die Trainer erläutern zunächst die Linien. Wettläufe von hier nach da – Sand aufwirbeln, bis die Eltern auf den Zuschauerrängen sich beschweren. Dann werden die Erstklässler in Gruppen unterteilt. Tennishockey, Tennisgolf, Vorhand, Rückhand, Flugball – geübt wird vieles; Hauptsache, es macht Spaß. „Sechs, sieben Jahre ist das ideale Einstiegsalter“, weiß Stephan Voigt, „die Kinder suchen noch nach einer Sportart, und die, denen es gefällt, die bleiben dabei.“

Denn schließlich ist Nachwuchsgewinnung auch ein Ziel der Initiative des Tennisverbands. „Wir wollen auch die erreichen, die zuhause vielleicht nicht mit Tennis in Kontakt kommen“, sagt Voigt.

Zumindest an der Gerhart-Hauptmann-Schule ist das gelungen. Roten Sand bringen an diesem Tag alle Erstklässler mit nach Hause. Schuhe ausziehen, bitte.

Von Ilka Mertz

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